Als die Stadt Frankfurt 1987 ein neues Gebäude für die Stadtwerke errichten will, stößt man auf Fundamente von Häusern der ehemaligen Judengasse, dem ältesten jüdischen Ghetto Europas. Diese Funde führten zunächst zu öffentlichen Kontroversen und schließlich zur Einrichtung eines Museums, um die Geschichte dieses bedeutenden Ortes zu dokumentieren.
Vorplatz Museum Judengasse
Im Rahmen der Sanierung des Museums wurde beschlossen, den bestehenden Eingang zu verlegen und neu zu gestalten. Der neue Eingang wurde an einem bestehenden, wenig genutzten Seiteneingang positioniert, der sich in unmittelbarer Nähe zum alten Jüdischen Friedhof und der Gedenkstätte Börneplatz befindet. Neben der räumlichen Anbindung an den öffentlichen Straßenraum war es auch wichtig, eine barrierefreie Zugangslösung zu entwickeln.
Das Architekturbüro dirschl.federle_architekten GmbH ließ sich bei einem Aufenthalt in Venedig inspirieren und entwarf hieraus eine großzügige Rampentreppenanlage, die die verschiedenen Geländeniveaus elegant miteinander verbindet. Sie wurde direkt an den Schotterweg der Gedenkstätte angeschlossen und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.
Der anthrazitfarbene Belag der Rampentreppenanlage passt sich der Farbe des Bahnschotterweges an und sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild. Um den räumlich komplexen Gefällen der Rampe gerecht zu werden, wurden kleinformatige Steine gewählt, während die Blockstufen der integrierten Treppenstufen durch weiße Kanten akzentuiert wurden.
Mit dieser Neugestaltung entsteht ein moderner und barrierefreier Zugang zum Museum Judengasse, der Besucherinnen und Besucher auf eine einladende Art und Weise zum neuen Eingang führt.
Projektorganisation
Bauherr
Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main
Brückenstraße 3 - 7
60594 Frankfurt am Main
Planung
dirschl.federle_architekten GmbH
Gutleutstraße 169–171
60327 Frankfurt am Main
Landschaftsarchitekt
Schleser Garten- und Landschaftsbau GmbH
Lindigstr 4A
63801 Kleinostheim
Bilder von Herr Hempel und Herr Schöttner zur Verfügung gestellt