WINX Tower MainTor Quartier FrankfurtObjektbericht

Bänke für Banker
WINX Tower MainTor Quartier Frankfurt

Die Entwicklung des MainTor-Quartiers ist ein Großprojekt in bevorzugter Lage in der Bankenmetropole. Das Areal grenzt im Osten an die Altstadt, im Norden und Westen an die Innenstadt und nach Süden an den Main. Der Mix aus hochwertigen Büro-, Gewerbe- und Wohnräumen, die Mischung von Leben, Arbeiten, Wohnen und Flanieren und die ausgezeichnete Lage im städtischen Gefüge bieten allerbeste Voraussetzungen für eine attraktive und belebende Stadtentwicklung. Trotz seiner idealen Innenstadtlage war das ehemalige Degussa-Areal lange Zeit nicht für die Stadtbewohner *innen zugänglich. Das belebte Bankenviertel, die Frankfurter Altstadt und das attraktive, zum Flanieren einladende Mainufer waren klar voneinander getrennt. Auch optisch boten die niedrigen 1960er-Jahre-Bauten am Flussufer einen Gegenpol zu der höheren Skyline in unmittelbarer Nähe des Willy-Brandt-Platzes. Eine sinnvolle Aufwertung des Areals in der Wegeführung und in seiner architektonischen Komposition war die Aufgabe des Entwurfsplaners.

Mischnutzung als Bindeglied

Dank der vielversprechenden Umgebung bot sich die Entwicklung eines neuen urbanen Viertels mit Mischnutzungen aus Büros, Retail und Wohnen an. Das ehemals abgeschottete Areal erlebte eine Öffnung, historische Wegeverbindungen wurden wiederhergestellt und ein Bindeglied zwischen dem Willy-Brandt-Platz mit dem Schauspielhaus und der Mainpromenade geschaffen. Die kleinen Gassen und geschützten Arkadengänge tragen zur harmonischen Integration des neuen Quartiers in das Stadtgefüge bei. So entsteht Raum für öffentliches Leben zwischen Wohnen, Büro und Gastronomie.

Indirekt angestrahlte beige Magnum Platten laden ein zum Verweilen in den Restaurants auf dem WinX Vorplatz.
Magnum Platten mit RSF 5 Beschichtung
Nachtaufnahme der Rinn Betonsteine auf dem Winx Vorplatz in Frankfurt.
Magnum Platten RSF 5 in beige

In der Hochhaussilhouette markiert der Büroturm WinX das neue Quartier. Mit seinen rund 110m vermittelt er zwischen den niedrigeren Bürobauten in Uferlage und den signifikanten Bankentürmen der Innenstadt. Seine gläserne Aluminiumhaut hebt sich von den sonst dominierenden Natursteinfassaden in der Umgebung ab. Seine Knicklinie in der Längsachse lässt ihn grazil erscheinen. Der X-förmige Grundriss, der ihm seinen Namen verleiht, macht ihn zu einem Turm ohne Rückseite. Er verfügt über verschiedene Eingänge sowohl an der Straßenseite als auch am zentralen Quartiersplatz.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Areal ein geschlossenes Firmengelände der Degussa. Das neue Stadtquartier schafft neue Wegeverbindungen und verbindet das Mainufer, die grünblaue Lebensader der Stadt, mit dem Bankenviertel. Die Öffnung, Strukturierung und Einbindung des Quartiers in das stadträumliche Gefüge erhalten ihren wirksamen Ausdruck durch die einheitliche Belaggestaltung, einen „Stadtteppich“ aus großformatigen Betonplatten.

Städtebauliches Konzept

Die höhenmäßig gestaffelten und von mehreren Architekten gestalteten Gebäude bilden ein räumlich strukturiertes Ensemble aus Arkaden, Gassen, Straßen und Plätzen. An dem zentralen Platz treffen sich alle Verbindungen. Eine ornamentartig gegliederte Grünanlage mit einem zentral positionierten Wasserbecken besetzt diesen Raum. Sie zieht aus allen Richtungen die Blicke auf sich, lädt zum unverbindlichen Aufenthalt ein und gewährt den kurzzeitigen Rückzug aus dem hektischen Treiben. Eine flächig umhüllende und atmosphärisch wirksame Beleuchtung zaubert in den Abendstunden einen besonderen Ort, zumal sich diese Lichtinszenierung von der regulären Straßenbeleuchtung im Umfeld besonders charakteristisch abhebt.

Die minimalistische und einheitliche Gestaltung der öffentlichen Stadträume folgt dem Gesamtkonzept mit präzisen Gestaltungsabsichten. Genauso präzise erfolgt die technische Umsetzung, die durch Unterbauungen, technische Infrastrukturen, Verkehrsanforderungen und Höhenausgleiche jede Menge Herausforderungen bereithält. Wenn davon nach der Fertigstellung niemand mehr etwas ahnt, haben Planende und Ausführende alles richtig gemacht.

Bodenbelagkonzept

Bei den Bodenbelägen handelt es sich vornehmlich um stahlsandgestrahlte Großformatplatten aus dem Spektrum der nube-Farbpalette. Der gewählte Farbton aus der nube s RSF 5-Reihe gibt das Sonnenlicht eine Nuance wärmer zurück und verleiht dem Innenhof ein angenehmes Licht in Harmonie mit der Fassadenfarbe der umliegenden Gebäude. Helle Oberflächen mit starker Licht- und Wärmereflexion werden im Innenstadtbereich stark bevorzugt, um dem Wärmeinseleffekt (UHI = urban heat island) vorzubeugen. In der Dämmerung wirkt der Platz sogar für längere Zeit hell.

Die beiden Formatbreiten sind im Wechsel verlegt. Dies verleiht dem Platz ein großstädtisches Ambiente mit einem sehr schönen Verlegebild für beide Blickachsen. Die Kanten der Steine haben eine Mikrofase, so entstehen schmal wirkende Fugen. Diese sehen nicht nur gut aus, sie machen die Fläche für Fußgänger wie auch für Personen mit z.B. Rollkoffern oder Rollatoren leicht begehbar.

Wechselnde Formatbreiten der Pflastersteine verleihen dem Platz ein großstädtisches Ambiente.
RSF5 Platten, nube

Die Betonsteine sind mit einer RSF 5-Beschichtung mit Teflon-Oberflächenschutz versehen. Eine leichtere Reinigung von Flächen gerade an diesen stark frequentierten Plätzen, wo Essen, Trinken und Begegnung zu jeder Uhrzeit stattfindet, wird von den Facility Managern mittlerweile als notwendig erachtet, um dem Anspruch an die Pflege gerecht zu werden. So entstehen nachhaltige Investitionen von langanhaltender Schönheit.

Betonsteintechnologie

Die Gestaltungsmöglichkeiten von Betonfertigteilen haben sich stark weiterentwickelt – so auch die des Zusammenspiels von Betonstein, Pflanzung und Wasser- und Lichtgestaltung. In diesem Entwurf werden die Möglichkeiten lobenswert ausgeschöpft und gekonnt präsentiert. Planung, Herstellung und Ausführung müssen für ein solches Ergebnis Bestleistungen vollführen.

Die Fertigteile wurden digital gestaltet und so auch im Rinn-Formenbau für die Herstellung umgesetzt. Kein Wunder, dass alles passt, da auf diese Weise eine maßgenaue Fertigung gerade bei anspruchsvoller Gestaltung leichter umzusetzen ist. Gestalter und Rinn-Techniker konnten hier direkt zusammenarbeiten, um das Ergebnis zu optimieren. Die sandgestrahlten Oberflächen in rinnit Maintor dunkel stehen im Kontrast zur Bodenfarbe und heben die Formensprache sehr gut hervor. Die Lichtleisten lassen sich gut mit den Fertigteilen planen und später beim Einbau verarbeiten. Ihr Licht ist gerichtet und deswegen blendfrei.

Die Schwerpunktlegung der Formensprache in der Hochbauarchitektur findet sich in dieser Teilgestaltung des Maintor-Quartiers mit gleichem Anspruch in der Außengestaltung wieder.


Projektorganisation

Bauherr

DIC MainTor GmbH
Frankfurt/Main

Projektentwickler

GEG Development GmbH
Frankfurt/Main

Architekt

KSP Jürgen Engel Architekten GmbH
Braunschweig

Freiraumplanung:

Sommerlad Haase Kuhli Landschaftsarchitekten PartG mbB
Gießen


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