Der Konrad-Zuse-Bahnhof im hessischen Hünfeld wurde umfassend modernisiert und barrierefrei ausgebaut, was nicht nur die Bahnsteiganlagen, sondern auch das nähere Bahnhofsumfeld einschließt. Diese bedeutende Umgestaltung trug dazu bei, dass der Bahnhof im August 2014 von der Allianz pro Schiene in der Kategorie „Kleinstadtbahnhof“ zum „Bahnhof des Jahres“ gekürt wurde.
Konrad-Zuse-Bahnhof
Geschichte trifft auf Barrierefreiheit
Das historische Empfangsgebäude des Bahnhofs, das 1865/66 im klassizistischen Stil errichtet wurde, ist ein weiteres Highlight dieses Standorts. Es wurde noch vor der Eröffnung der Bahnlinie Fulda–Bebra gebaut und ist in seiner ursprünglichen Architektur bis heute nahezu unverändert erhalten geblieben, was dem Bahnhof eine besondere historische Note verleiht.
Ein weiterer zentraler Aspekt der Modernisierung ist der neue Busbahnhof, der mit fünf Bussteigen die alten Haltestellen entlang der Bahnhofstraße ersetzt. Dieser Busbahnhof dient als wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Regional- und Stadtbusse, die von hier aus in die umliegenden Städte und Dörfer verkehren.
Auch der Bahnhofsvorplatz wurde modernisiert. Rinn-Produkte spielten eine Schlüsselrolle bei der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und der angrenzenden Bereiche. Hierbei kamen maßgeschneiderte Platten in Sonderfarben und -größen zum Einsatz, die in der Oberfläche rinnit mit RSF 5 Beschichtung und Teflon™ Oberflächenschutz gefertigt wurden. Besonders hervorzuheben sind die speziell entwickelten Magnum Platten in 18 cm Stärke, die für hohe Verkehrsbelastungen und Kräfteeinwirkungen ausgelegt sind.
Der Fokus auf Barrierefreiheit zeigt sich auch im gesamten Bahnhofsumfeld. Der Bahnsteig und die Bushaltestelle wurden so umgebaut, dass sie für alle Reisenden problemlos zugänglich sind. Im Gefahrenbereich des Bahnsteigs sorgt eine deutliche Schraffur durch den Einsatz von Rombo-Platten in rinnit Basalt und rinnit Weiß für zusätzliche Sicherheit.
Barrierefreie Gestaltung mit Rinn
Personen mit Sehbeeinträchtigungen benötigen in Bahnhöfen eine klare und sichere Gestaltung der Umgebung, um sich selbstständig und sicher bewegen zu können. Dies erfordert deutliche Begrenzungen, starke Kontraste und vor allem durchgängige Leit- und Orientierungssysteme. Auch für nicht körperlich eingeschränkte Reisende können dunkle Bereiche und schlecht einsehbare Ecken ein Gefühl der Unsicherheit erzeugen. Darüber hinaus sind es nicht nur die baulichen Gegebenheiten, die zur Unsicherheit beitragen: Vandalismus, Verschmutzungen und eine einseitige Nutzung der Räume können ebenfalls ausgrenzend wirken. Diese Aspekte verdeutlichen, dass Barrieren in Bahnhöfen individuell wahrgenommen werden und oft schwer eindeutig zu definieren sind.
Um die Sicherheit in Bahnhöfen zu gewährleisten, wurden spezielle bauliche Maßnahmen ergriffen. Die Treppenanlagen sind mit Radienblockstufen aus Basalt ausgestattet, wobei Ein- und Austrittstufen in einem kontrastreichen Bi-Color-Design besonders hervorgehoben sind. Diese Gestaltungselemente tragen zur sicheren Nutzung der Treppen bei. Auch die Bushaltestellen wurden entsprechend gestaltet und mit dunklen Platten ausgestattet, die eine bewährte Beschichtung für zusätzlichen Oberflächenschutz und Langlebigkeit bieten.
Auf den Bahnsteigen sorgen taktile Aufmerksamkeitsfelder und eine Schraffur im Gefahrenbereich gemäß den TSI/PRM-Vorgaben für erhöhte Sicherheit, besonders für Personen mit Sehbeeinträchtigungen. Die Platzgestaltung rund um den Bahnhof wurde durch den Einsatz dunkler Platten und integrierter Leitsysteme optimiert. Diese Platten sind mit einer langlebigen Oberflächenbeschichtung versehen, die nicht nur eine barrierefreie Orientierung ermöglicht, sondern auch Schutz vor Abnutzung bietet. So wird langfristig eine sichere und angenehme Nutzung der Bahnhöfe für alle Reisenden sichergestellt.
Die Bodenindikatoren und die Sicherungsmaßnahmen "Schraffur" von Rinn sind mit dem Umweltlabel Blauer Engel gekennzeichnet.
Projektorganisation
Bauherr
Deutsche Bahn AG
Stadt Hünfeld
Planung
Battenberg & Koch
Bad Hersfeld