Das Klimaschutzgesetz, das im Dezember 2019 in Kraft getreten ist, hat die Rahmenbedingungen für vieles, was mit der Produktion und der Nutzung von Energie zusammenhängt, verändert. Um sich ein Bild davon zu machen, wie Rinn seine Nachhaltigkeitsstrategie weiter vorangetrieben hat, besuchte Landrätin Anita Schneider das Unternehmen am 4. Dezember 2020. Gerhard Schmidt (Klimaschutz- und Energiebeirat Landkreis Gießen) begleitete sie.
Dass Rinn sich schon lange vor dem Klimaschutzgesetz aktiv für den Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt hat, wusste der Energiebeirat schon vor seinem Besuch. Geschäftsführer Christian Rinn und Rinn-Energiebeauftragter Johannes Schramm dokumentierten den aktuellen Stand in Sachen Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. So hat sich der Anteil erneuerbarer Energien seit 2014, dem Jahr der Energiewende bei Rinn, deutlich erhöht. Mittlerweile nutzt Rinn 60 % Erneuerbare. In Zukunft möchte Rinn Diesel-Kraftstoff noch mehr durch E-Mobilität ersetzen. Auch der Gasverbrauch soll weiter gesenkt werden. Dafür möchte Rinn den Einsatz von Geothermie weiter ausbauen. Auf Erfolgskurs ist Rinn auch mit seinen Maßnahmen für die Ersparnis an Rohstoffen. Für seine klimaneutral produzierten Recyclingsteine mit bis zu 40 % Recyclinggranulat erhielt der Hersteller dieses Jahr erstmals den Rohstoffeffizienz-Preis vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Erste Schritte für einen Stoffkreislauf nach dem Cradle to Cradle® Prinzip wurden bereits gemacht. Ein Rücknahmesystem für alte Pflastersteine und Platten soll die bisherige Lücke im Lebenszyklus schließen, indem das Altmaterial dem Fertigungsprozess wieder zugeführt wird.
Landrätin Anita Schneider interessierte sich auch für die Ausbildung bei Rinn in Zeiten der Corona-Krise. Viele Firmen stehen vor der Frage, ob sie aktuell noch ausbilden können. Hier konnte Christian Rinn ganz klar antworten, dass die Krise bei Rinn keinen Einfluss auf die Zahl der Auszubildenden hat. Rinn bildet derzeit 26 junge Menschen in sieben verschiedenen Berufen aus. Alles in allem ist das Familienunternehmen gut aufgestellt und kann positiv in die Zukunft blicken.