Interview mit C. Ferber und R. Pitter zum Abfallmanagement

Interview mit Ralph Pitter - Einkaufsleiter - und Christian Ferber - Leiter Arbeits- und Gesundheitsschutz & Qualitäts- und Umweltmanagement

Im Juli 2022 erhielten wir von der Firma REMONDIS ein Nachhaltigkeitszertifikat für unser Abfallmanagement. Was genau dahinter steckt und was das für die Umwelt bedeutet, wurde in einem Interview mit Ralph Pitter, Mitglied der Betriebsleitung und Einkaufsleiter, und Christian Ferber, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Qualitäts- und Umweltmanagement, durchleuchtet.


Michaela Kriegel:  Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Remondis? Und seit wann arbeiten wir mit dem Unternehmen zusammen?

Ralph Pitter:  REMONDIS ist das größte deutsche Unternehmen für Recycling, Wasserwirtschaft sowie kommunale und industrielle Dienstleistungen, das auch regional vertreten ist. Bei ihnen erhalten wir alle Leistungen aus einer Hand - von der Sammlung über den Abtransport bis zur Verwertung. Sämtliche Abfälle, auch Gefahrstoffe, können wir über REMONDIS entsorgen und dem Wirtschaftskreislauf wieder zurückführen. Eine ökologische sowie ökonomische Entsorgung ist uns wichtig. Ein weiterer Vorteil sind die kurzen Abrufzeiten. Innerhalb von zwei Tagen wird unser Abfall in der Regel abgeholt. Bereits seit 2018 arbeiten wir mit REMONDIS zusammen.

Michaela Kriegel:  Mithilfe der Firma Remondis verwerten wir also unsere Abfallaufkommen und führen sie in den Wirtschaftskreislauf zurück. Wie können wir uns den Prozess genau vorstellen?

Christian Ferber:  Wir haben verschiedene Container gemietet. Zum Beispiel Presscontainer für Papier, Pappe und Folie. Gebrauchte Folie wird eingeschmolzen, woraus letztendlich wieder neue Folie entsteht. Unsere Verpackungsfolien bestehen zu 80 % aus Regeneraten. Papier wird wieder zu Papier. Aus Holz, das bei der Erstellung der Schalungen gebraucht wird, werden Hackschnitzel gemacht. Aus der industriellen Biomasse wird umweltschonend Energie gewonnen. Farben, Lacke und Restmüll werden in Müllverbrennungsanlagen der thermischen Verwertung zugeführt – zur Wärme- und Energiegewinnung. Das sind nur einige Beispiele.

Michaela Kriegel:  Für unser Abfallmanagement in 2021 hat REMONDIS uns ein Nachhaltigkeitszertifikat ausgestellt. Dieses dient als einzigartiger, wissenschaftlich fundierter Nachweis, der im Rahmen des Abfallmanagements erzielten Einsparungen. Was wurde von Rinn genau eingespart?

Ralph Pitter:  In Heuchelheim und Steinbach haben wir an Primärrohstoffen wie fossile Brennstoffe, Holz, Metalle und Mineralik (mineralische Bindemittel) insgesamt 371,4 Tonnen eingespart. An Energie haben wir 1.548 MWh eingespart bzw. gewonnen. Das entspricht dem jährlichen Strom- und Wärmeverbrauch von 91 Musterhaushalten. 221,1 Tonnen CO2-Äquivalente* haben wir an Treibhausgasen eingespart.

Michaela Kriegel:  Und wie berechnet REMONDIS das Ganze?

Christian Ferber:  Die Bilanzierung erfolgt mithilfe eines wissenschaftlich geprüften Berechnungsmodells, das von dem unabhängigen Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT erstellt und kontinuierlich an die Unternehmens- sowie Marktgegebenheiten angepasst wird.

Michaela Kriegel:  Gibt es weitere Vorhaben zum Abfallmanagement bei Rinn?

Christian Ferber:  Gerne möchten wir den Standort Stadtroda zukünftig mit in den Prozess integrieren.

Michaela Kriegel:  Ein guter Plan. Ich danke euch für das Gespräch.

 

* Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase